Freitag, 22. Juni 2018

Treffen der Initiativgruppe zu den aktuellen Themen: Jugendfeier – Elternabende – Gehörlosengeld – Beratungsstellen 20. Juni 2018, Café Magado in Magdeburg

Erstmals in Magdeburg kamen 10 Mitglieder der Initiativgruppe zu einem Treffen am 20. Juni 2018 zusammen. Im Café Magado wurden anfangs die aktuellen Themen der letzten Wochen besprochen.

Es ging zuerst um die Barrieren auf der Jugendfeier in Magdeburg (siehe Volksstimme-Artikel „Gebärdensprache auf Bühne verboten“ vom 8. Juni 2018) und die Verbreitung dieser Nachricht in sozialen Medien und durch Diskussionen innerhalb der deutschen Gehörlosengemeinschaft. Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. und die Gehörlosengemeinschaft Sachsen-Anhalt e.V. hatten eine gemeinsame Stellungnahme zur Jugendfeier verfasst.

Dann informierte Ingo Barth über den jetzigen Stand zur Übernahme der Dolmetschkosten bei Elternabenden. Aktuell übernimmt nur die Stadt Halle (Saale) die Dolmetschkosten bei Elternabenden. Halberstadt lehnt die Kostenübernahme strikt ab. Magdeburg hat anscheinend Zuständigkeitsprobleme. Der Landkreis Stendal verwies auf einen Antrag, dass der Schulort und nicht der Wohnort der Kinder zuständig sei.

Manja Schade und Ingo Barth wurden zum Gespräch mit dem ganzen AfD-Fraktionsvorstand des Landtages Sachsen-Anhalt am 19. Juni 2018 in Magdeburg eingeladen, um unsere Forderungen zum Thema Gehörlosengeld zu besprechen. Weitere persönliche Gespräche mit den anderen Landtagsfraktionen finden in der nächsten Zeit statt. Im Allgemeinen unterstützen einige Fraktionen unser Vorhaben und wollen die Anpassung des Gehörlosengeldes bei der Haushaltsplanung für das Jahr 2019, über die erst im September im Landtag entschieden wird, schon berücksichtigen.

Dann diskutierten wir über die Merkzeichen des Schwerbehindertenausweises und die medizinischen Vorgaben zur Feststellung des Grades der Behinderung sowie die für das Jahr 2017 vorliegenden aktuellen Zahlen der Gehörlosen und Gehörlosengeldempfänger/-innen in Sachsen-Anhalt. Das Gesetz über das Blinden- und Gehörlosengeld im Land Sachsen-Anhalt soll geändert werden, eventuell in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. Dazu machten wir uns auch Gedanken über das Taubblindengeld.

Als nächsten Diskussionspunkt lasen wir uns den Entwurf zur Begründung unserer Forderungen zum Thema Gehörlosengeld durch und schlugen einige Änderungen vor. Das Schreiben soll rechtzeitig fertiggestellt werden, damit wir es den Landtagsfraktionen, insbesondere deren behindertenpolitischen Sprecher/-innen, zur Verfügung stellen können.

Zum Schluss führten wir eine offene Diskussion über die Situation der Beratungsstellen für Hörbehinderte in Sachsen-Anhalt. Dabei tauchten Begriffe wie Dolmetschtopf und EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) in dieser Diskussion auf. Bei den nächsten Treffen sollten wir uns auch darüber Gedanken machen, wie wir diese Situation in Sachsen-Anhalt verbessern können.

Die anwesenden Teilnehmer/-innen verabredeten sich für das nächste Treffen der Initiativgruppe am Mittwoch, den 18. Juli 2018 um 17.30 Uhr in Magdeburg.